Corona trotzen II, 153 / Donnerstag, 15. April 2021. Sehr verehrte Straßbergerinnen und Straßberger, liebe Freundinnen und Freunde! Im heutigen und einigen weiteren Newslettern will ich Ihnen und Euch Gedanken eines Philosophen zum Selber-Weiterdenken anbieten, der nur in Aphorismen, also kurzen, zugespitzten Sätzen formuliert und veröffentlicht hat. Es handelt sich um Nicolás Gómez Dávila. Am 17. Mai 1913 in Bogota geboren und dort auch am 17. Mai 1994 gestorben, hat er die meiste Zeit in Kolumbien gelebt, studierte an keiner öffentlichen Universität und führte die Geschäfte seines Vaters fort, eines Bankers und vermögenden Grundbesitzers. Er war also das, was man einen Privatgelehrten nennt, geprägt durch den vorkonziliaren Katholizismus und klassisch-humanistische Bildung (die er als Jugendlicher in Paris genoss). In seinen Aphorismen stilisiert er sich bewusst als „Reaktionär“: „Was der Reaktionär sagt, interessiert nie jemanden. Weder wenn er es sagt, denn da erscheint es absurd; noch nach einigen Jahren, denn da erscheint es offenkundig.“ (S. 23) Man sollte sich aber von diesem Kampfbegriff nicht abhalten lassen, seinen Sätzen intensiv nachzusinnen. Sie verdienen es. Die heutigen Zitate stammen aus seinem Buch „Auf verlorenem Posten“ von 1992.
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